ANICIA KOHLER
Heute wagen wir ein Experiment – respektive schon letzte Woche. Wir haben uns für ein gemeinsames Thema entschieden, und haben alle dazu etwas gestaltet/getanzt/gespielt.
Isabel…
… beschäftigte sich mit fliegenden Wechseln. Sie schnitt aus einer Tapete Falter aus, gebrauchte diese als Schablone, schnitt diese wieder aus und nutzte sie als Schablone, undsoweiter.
Daraus entstanden wunderhübsche, vielfach wiederholte und doch veränderte Schmetterlinge, sozusagen.
“Es war ein Experiment”, sagt sie. Sunita sagt, sie sei sehr berührt von Isabels Arbeit und ihrem Blogpost, und fragt sie, ob das dreidimensionale Arbeiten ihr mehr Spass macht. “Ich mag beides”, antwortet Isabel. “Mich bewegt das Dreidimensionale zwar schon ein bisschen mehr. Das Zweidimensionale ist einfach wie Schnuufe.”
Sunita und Joana…
… waren diese Woche rebellisch, wie es Sarah ausdrückte. Sie tanzten im Schnee und vor einem Polizeiposten. Bei Letzterem ging es eigentlich vor allem darum, auf spielerische Art viele verschiedene Wege zu finden, wie man eine Strasse überqueren kann – wie viele Varianten, aka Veränderung, es dadurch gibt. Durch die Nähe der Polizei bekam die Idee aber doch eine gewisse Brisanz.
“Mich beschäftigt das Thema ziviler Ungehorsam im Moment sehr”, sagte Sunita denn auch.
Wiederholung ist Veränderung #1 from Sunita Asnani on Vimeo.
Sarah
fehlte diese Woche etwas die Zeit. Sie erzählte uns aber von einem Video, an dem sie dran ist. “Ein Musikvideo ist in der Pipeline- 1000x die selbe Passage anhören und die ganze Story wird neu zusammengeschnitten…”, schrieb sie. Eine Sekunden, oder auch nur wenige Frames zu verschieben, könne die ganze Story auf den Kopf stellen. Wir interessieren uns sehr für ihr Video und freuen uns es zu sehen, wenn es fertig ist!
Anicia
Ich selber habe an einem Stück weitergearbeitet, das später “Sunita’s Piece” heissen wird. Die anderen fragen mich über Formen der Variation in der Musik aus – der Veränderung also. Ich zähle die möglichen Parameter auf, Rhythmus, Metrik, Harmonie, undsoweiter. Gleichzeitig gebe ich ein bisschen einen Einblick in meinen manchmal chaotischen Alltag:
“Ich habe Sunitas Motiv genommen und es in einem Mittelteil umgedreht, es variiert, sowie im Schlussteil mehrmals reharmonisiert, das heisst andere Akkorde benutzt. Das sind drei Möglichkeiten, wie man in der Musik mit Wiederholung umgehen und dadurch Veränderung schaffen kann. Aufgenommen ist es, sagen wir mal, ganz und gar authentisch. Nämlich: unser Backofen ist kaputt, der Techniker kommt heute, jeden Moment, und es musste deshalb sehr schnell gehen, unser Klavier ist elendiglich verstimmt, ich habe während dem Aufnehmen noch eine Kundenanfrage per SMS gelesen und im Kopf schon zu beantworten begonnen, und ich habe das Aufnahmegerät zu laut eingestellt, so dass es ab und zu zerrt. Als Vignette für morgen ist es einfach eine Momentaufnahme meines Alltags – ganz ohne Schnickschnack halt :)”
Wir werden uns auch 2021 regelmässig treffen – alle drei Wochen am Freitag über den Mittag. Ich bin extrem gespannt zu sehen, wie es weitergeht, und wie wir uns weiterhin gegenseitig auf neue Ideen bringen werden!