ISABEL JAKOB
“Now You See Me”
now you see me from Sunita Asnani on Vimeo.
Am 11. Dezember gibt es erneut vielfältige Beiträge zu besprechen – wie immer spannend und inspirierend! Joana und Sunita arbeiteten weiter mit den acht Bewegungsqualitäten von Laban und fanden dabei eine Projektionsform, die nur ihre Körper beleuchtet ohne den Hintergrund. Interessant ist dabei, dass mit einer gezielten Auswahl dessen, was man zeigt (z.B. nur Körperteil), eine Bewegung oder ein Effekt deutlicher sichtbar ist, als wenn man alles sehen würde.
Toll sind in diesem Zusammenhang die von Joana angefertigten Zeichnungen. Wie immer löchern wir uns gegenseitig mit Fragen. Sunita verrät, dass die Wahl der Musik beim Editing erfolgte. Auch Joanas Zeichnungen sind im Nachhinein entstanden.
Anicia arbeitete diesmal mit einem «Schnipsel» von Sunita, welcher sie zu folgenden Überlegungen anregte: «…was macht es aus, dass ich ein Stück Musik als indisch höre, selbst wenn ich kaum etwas über indische Musik weiss? Presse ich diese Musik, und auch Sunita, dann in meinem Kopf unfairerweise in ein von mir selber konstruiertes Gefäss? Wie kann ich dies musikalisch umgehen? Und als Mensch?» Für Anicia ist die treibende Kraft der magische Moment. Oft handelt es sich um etwas aus der Gesellschaft, das sie beschäftigt. Andererseits motiviert sie auch, dass sie durch ihre Interviewserie mit den verschiedenen Menschen jeweils etwas Neues dazu lernen kann und auf diese Weise eine «Inspirationsspritze» für ihr Schaffen erhält.
Sarah grub in dieser Woche lustige Tierchen aus und versuchte es angesichts der etwas unerfreulichen Umstände mit Humor, was ich persönlich sehr gelungen finde, weil die Tiere auch mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Sarah arbeitet oft aus der Intuition heraus und hält dabei den Prozess fest. Sunita kommentiert, dass der Prozess dabei im Grunde das Produkt ist und dass es ein Geschenk ist, dass sie uns daran teilhaben lässt. Sarah berichtet, dass sie nicht nur beim Zeichnen in den Flow kommt, sondern auch im Tanz und in der Bewegung. Die Ruhe findet sie auf diese Weise jedoch nur beim Zeichnen.
Selber näherte ich mich via Käfer und Insekten dem Umweltthema an, welches mich wohl noch einige Zeit beschäftigen wird. Spannend daran ist die Überschneidung des Insektenthemas mit Anicia in der Woche davor. Ich hatte Käfer gezeichnet und sie ein Interview mit dem wissenschaftlichen Zeichner des Naturhistorischen Museums geführt, der sich vor allem auf Schmetterlinge konzentriert! Während des Kunstzmittags weist Anicia auf Olafur Elíasson hin, bei dem Julien Charrière, den ich bereits kannte, anscheinend lernen durfte. Erneut habe ich dadurch eine neue Inspirationsquelle für mich entdeckt. Genau das ist es, was unseren Austausch so wertvoll macht!