Kunstzmittag #19

GRAZIELLA

Der 19. Kunstzmittag findet im Raum Rosengarten im Effinger Coworking Space statt. Anwesend sind: Isabel, Sarah, Anni, Damaris, Faustina, Graziella.

Damaris: Mood-Film für das Schmucklabel SiriSiri

Damaris zeigt eine erste Skizze für einen Moodfilm für SiriSiri einem japanischen Schmucklabel. Von dessen Inhaberin erhielt Damaris den Auftrag zu verschiedenen Bern-typischen Orten und dem dazu gehörenden Lebensgefühl kurze Filme zu machen. Eine Kollektion des Labels (Hotoli) hat die Aare zur Inspiration. Die Filme werden auf Social Media auf diese aufmerksam machen. 

Damaris hat die Münsterplattform als ersten Ort gewählt und das dortige Lebensgefühl eingefangen. Sie nimmt die Zuschauerin mit über die Kornhausbrücke, zeigt das Münster um dann später die Stimmung auf der Plattform einzufangen.

Nach der Erstellung dieses ersten Filmes wird Damaris darüber entscheiden, welche weiteren Orte sie wählt und was sie zeigen möchte. 


Graziella: Selbstporträt

Nach den letzten Kunstmittagen wollte ich keine Auftragsarbeit sondern eine eigeninitiierte Auseinandersetzung mitbringen. Zum Inhalt machte ich mein Selbstporträt, das ich von einer Strichzeichnung in eine Stickarbeit übersetze. 

Wir sprechen über das Setzen eines Strichs. Was eine Arbeit mit anderen Mitteln manchmal zulässt, tut der bewusst gesetzte Strich nicht. Er verlangt von Anfang an eine klare Entscheidung. 

Die Arbeit mit Faden und Stoff bringt dem zugespitzten Strich eine Weichheit zurück.


Anni: Adler

Der Adler steht schon lange auf der Staffelei in Annis Atelier. Wann ein Bild fertig ist, weiss Anni meist einfach intuitiv. Was sie beim Adler sicher weiss: Er ist noch nicht fertig. Wenn dieser Zustand bei einem Bild zu lange anhält, übermalt sie es kurzerhand. Das macht sie nicht ungern. Es entsteht so eine Struktur, von der ein nächstes Bild auf der Leinwand profitieren kann. 

Meist beginnt Anni sofort mit Malen. Sie hat kein bestimmtes Sujet im Kopf. Während dem Malen tritt ihr auf der Leinwand etwas entgegen, was sie dann weiter ausgestalten möchte. Nach dem Malkurs «Tierisch abstrakt» wählt sie jetzt aber auch einen anderen Weg, indem sie mit dem bewussten Wunsch etwas Bestimmtes abzubilden an die Staffelei herantritt. Das 1. Bild wurde mit diesem Vorgehen schnell fertig. Beim Adler harzt es jetzt aber. 

Isabel rät Anni das Bild zu fotografieren und auf den Kopien auszuprobieren, was das Bild noch braucht. 

Sarah bringt die Idee ein, das Bild umgedreht zu betrachten. Proportionen können einem so viel deutlicher werden. 

Sarah: Gesellschafts¿spiel?

Ein Eigenprojekt, das Sarah mit Tänzerinnen in Arbeit dreht sich um vier Gesellschaftsspiele, die immer aggressiver und perfider werden. Sarah filmte die Tänzerinnen beim Spiel/Tanz. Bei früheren Projekten war für sie der Filmschnitt mehr ein notwendiges Übel. Nachdem sie sich mit Lehrvideos aber neues Wissen übers Schneiden angeeignet hat, ist ihr Interesse gewachsen. Sie möchte an diesem Projekt herausfinden, ob sie dieses Wissen jetzt anwenden kann. Ihr Ziel ist es, etwas anzustossen, auslösen zu können. 

Isabel: Vorwärts

Isabel ist weiter unterwegs mit ihren abstrakten Arbeiten. Die Frage: Was braucht das Bild noch?, hat sie seit dem letzten Kunst im Coworking begleitet. Sie sagt, dass man beim Malen auch in eine Art Rausch kommen kann, was sehr schön und erfüllend sein kann. Bei ihrem jetzigen Vorgehen möchte sie aber immer wieder Abstand nehmen von der Leinwand und sich bewusst Zeit einräumen, um das weitere Vorgehen zu planen.

Die Frage taucht auf: Warum weisst du, dass ein Bild fertig ist? Isabel meint darauf, manchmal wisse sie das einfach, manchmal müsse sie Zwischenstufen machen und ausprobieren. Das Bild «Vorwärts» ist jetzt auf jeden Fall fertig. 

Die nächste Arbeit ist im Werden und wird wieder abstrakt sein.